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Seminar: Wirtschaft 1 Sitzung 1.: Einführung Dozent: Dr. Kai Pauling

Typology: Slides

2023/2024

Uploaded on 03/10/2025

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tran-uyen-phuong-nguyen 🇻🇳

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Grundlegende Begriffe
1. Wirtschaftspolitik
Definition: Den Begriff Wirtschaftspolitik definiert man als Maßnahmen des Staates, die
die wirtschaftlichen Abläufe und Strukturen innerhalb eines Landes beeinflussen sollen. Man
unterscheidet dabei zwischen allgemeiner und spezieller Wirtschaftspolitik.
Die allgemeine Wirtschaftspolitik bezieht sich auf die Volkswirtschaft als ganzes, die spezielle
ist mit ihren Maßnahmen auf einzelne Bereiche gerichtet.
Ein Beispiel für eine spezielle Wirtschaftspolitik ist etwa das Betriebsverfassungsgesetz, das
die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung regelt.
2. Akteure
Wie genau die Wirtschaftspolitik eines Landes aussieht, hängt von den beteiligten Akteuren,
deren Strukturen und gesellschaftlichen Funktionen, sowie ihrer Kooperation miteinander
ab. Im Wesentlichen lassen sich nationale und supra- bzw.
internationale wirtschaftspolitische Akteure unterscheiden.
Auf nationaler Ebene sind für die Wirtschaftspolitik Bundestag, Bundesregierung, die
Landtage und Landesregierungen zuständig. Daneben zählen auch Arbeitsgerichte,
Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Arbeitgeberverbände und
Gewerkschaften, sowie die Deutsche Bundesbank zu den Gestaltern der Wirtschaftspolitik.
Auf europäischer Ebene, also supranational, sind die Europäische Kommission und die
Europäische Zentralbank als wirtschaftspolitische Akteure von Bedeutung.
Auch verschiedene internationale Organisationen nehmen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik
der einzelnen Staaten, direkt sowie indirekt. Die wichtigste Institution mit direktem Einfluss
ist der Internationale Währungsfond (IWF). Bei der Vergabe von Krediten an verschuldete
Länder kann der IWF bestimmte Auflagen festlegen, die eine unmittelbare Umsetzung im
Rahmen der Wirtschaftspolitik nach sich ziehen.
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Grundlegende Begriffe

1. Wirtschaftspolitik

Definition : Den Begriff Wirtschaftspolitik definiert man als Maßnahmen des Staates, die die wirtschaftlichen Abläufe und Strukturen innerhalb eines Landes beeinflussen sollen. Man unterscheidet dabei zwischen allgemeiner und spezieller Wirtschaftspolitik. Die allgemeine Wirtschaftspolitik bezieht sich auf die Volkswirtschaft als ganzes, die spezielle ist mit ihren Maßnahmen auf einzelne Bereiche gerichtet.

Ein Beispiel für eine spezielle Wirtschaftspolitik ist etwa das Betriebsverfassungsgesetz, das die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung regelt.

2. Akteure

Wie genau die Wirtschaftspolitik eines Landes aussieht, hängt von den beteiligten Akteuren, deren Strukturen und gesellschaftlichen Funktionen, sowie ihrer Kooperation miteinander ab. Im Wesentlichen lassen sich nationale und supra- bzw. internationale wirtschaftspolitische Akteure unterscheiden.

Auf nationaler Ebene sind für die Wirtschaftspolitik Bundestag, Bundesregierung, die Landtage und Landesregierungen zuständig. Daneben zählen auch Arbeitsgerichte, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, sowie die Deutsche Bundesbank zu den Gestaltern der Wirtschaftspolitik.

Auf europäischer Ebene, also supranational, sind die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank als wirtschaftspolitische Akteure von Bedeutung.

Auch verschiedene internationale Organisationen nehmen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik der einzelnen Staaten, direkt sowie indirekt. Die wichtigste Institution mit direktem Einfluss ist der Internationale Währungsfond (IWF). Bei der Vergabe von Krediten an verschuldete Länder kann der IWF bestimmte Auflagen festlegen, die eine unmittelbare Umsetzung im Rahmen der Wirtschaftspolitik nach sich ziehen.

Eine weitere internationale Institution mit direktem wirtschaftspolitischem Einfluss ist die Weltbank. Sie kann den Staaten im Rahmen der Entwicklungshilfe bestimmte Vorgaben machen. Neben der Weltbank und dem Internationalen Währungsfond sind auf internationaler Ebene noch die UNO (Vereinte Nationen) und die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zu nennen. Zwar können sie keine Auflagen erteilen oder die Wirtschaftspolitik mit der Vergabe von Geldern beeinflussen, aber sie können beraten oder eine breite Öffentlichkeit schaffen und so indirekt die Politik eines Landes beeinflussen. Dies geschieht durch die Veröffentlichung von Analysen, Empfehlungen und Bewertungen.

Beispiel: Die Vereinten Nationen fordern die Industrienationen dazu auf, mindestens 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Maßnahmen der Entwicklungshilfe zu investieren. Länder, die diesen Wert nicht annähernd beisteuern, werden von der UNO öffentlich genannt und quasi an den Pranger gestellt. Dadurch üben sie einen öffentlichen Druck auf die Staaten aus und nehmen indirekt Einfluss auf deren Entwicklungshilfepolitik.

3. Wirtschaftspolitik – Ziele

Sämtliche wirtschaftspolitischen Maßnahmen dienen der Erreichung volkswirtschaftlicher Ziele. Diese sind im Stabilitätsgesetz vorgegeben und werden auch als "Das magische Viereck" bezeichnet: ● Stabiles Preisniveau und möglichst geringe Inflationsrate ● Niedrige Arbeitslosenquote ● Angemessenes, insbesondere nachhaltiges Wachstum ● Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Außerdem soll die natürliche Umwelt für nachfolgende Generationen erhalten bleiben und eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung gewährleistet werden. All diese Zielsetzungen müssen bei Entscheidungen der Wirtschaftspolitik möglichst gleichermaßen berücksichtigt werden.

4. Wirtschaftspolitik – die wichtigsten Bereiche

Es gibt viele Bereiche, in denen die Wirtschaftspolitik Einfluss auf den Markt und damit auch auf die gesamte Volkswirtschaft nimmt: